schickSAAL* Lübeck – weit mehr als ein Hostel
Mitten in Lübecks Minikiez findest du das schickSAAL*, einem kollektivbetriebenen, queer-feministischen und anarchistischen Projekt. Dazu gehört neben dem Hostel noch ein Veranstaltungsort, eine Kneipe und ein Café. Im schickSAAL* soll ein kreativer und lebendiger Ort für lebensbereichernde Begegnungen entstehen. Räume und Angebote werden im Sinne eines ‚politisierten Ästhetizismus‘ gestaltet.
Über socialbnb kannst du deine Übernachtung dort buchen und alle Facetten des Projektes hautnah erleben. Wir haben Johanna aus dem schickSAAL*-Team ein paar Fragen gestellt, die dich mit Sicherheit interessieren. Viel Spaß beim Lesen!
Wie hat alles begonnen?
Durch den Summer of Migration. Lübeck war damals mitten auf dem Transitweg der Geflüchteten, die nach Skandinavien wollten. Damals haben vier Mädels, die auch heute noch in dem Hostel arbeiten, sich ehrenamtlich stark engagiert: Es wurden Betten für die Geflüchteten gestellt, Essen gekocht, Gelder gesammelt oder Buchungen für die Fähre gemacht. Das war das erste mal, dass ein Teil des Teams zusammen gearbeitet hat.
Unabhängig von der Hilfe, die die vier den Geflüchteten geleistet haben, haben sie während dieser Arbeit gemerkt, dass sie eigentlich gar nicht mehr in ihre Lohnarbeiten zurück wollten. Zu dem Zeitpunkt haben sie bereits selbstverwaltet gewohnt und sich dann gesagt:
„Wenn wir jetzt schon selbstverwaltet wohnen, wieso sollen wir dann nicht auch selbstverwaltet arbeiten? So ist die Idee entstanden.“

Was war das beste, was bis jetzt mit dem SchickSAAL* erreicht wurde?
„Wenn ich merke dass das, was wir wollen, bei den Menschen ankommt. Das ist für mich ein großes Geschenk!“
Die ersten Gäste im Hostel, an der Bar oder im Café, die bemerkten, wie besonders die Stimmung im Kollektiv ist. Wenn sie wertschätzen und erkennen, dass im SchickSAAL* wirklich alle Lust auf die Arbeit haben, super freundlich sind und den Aufenthalt als schön wahrnehmen, ist das sehr viel wert. Denn diese Meinungen spiegeln sich dann auch in Bewertungen wieder. Und wenn potenzielle neue Gäste lesen, dass das SchickSAAL* was besonderes ist und sich ein Besuch echt lohnt, sind das die Momente, wo Johanna richtig glücklich über ihre Arbeit ist.
Was ist eure Mission?
Das SchickSAAL* möchte die Idee von Selbstverwaltung und hierarchiefreien, kollektivistischen Arbeitsstrukturen in die Welt tragen. Den Gästen soll näher gebracht werden, was eigentlich die Arbeit in einem Kollektiv und ohne Chef bedeutet und was sie von anderen Hostels und Hotels unterscheidet. Aber nicht nur die tollen Arbeitsverhältnisse sollen dabei kommuniziert werden. Die Gäste sollen durch Gespräche und Aufenthalte vor allem dazu ermuntert werden, das ganze vielleicht mal selbst auszuprobieren. Hier findest du noch mehr Infos zum Konzept!
Ist es das auch, was das ganze Projekt so besonders macht?
Gegenüber anderen Hostels ist die kollektivistische Organisation das Alleinstellungsmerkmal.
„Es gibt im SchickSAAL* nicht eine oder zwei Person die von Geldern profitieren oder sagen wie das Frühstück organisiert werden soll oder wer die Betten zu machen hat, sondern alles wird gemeinsam entschieden. Einmal in der Woche treffen wir uns und überlegen dann: Wie wollen wir was machen? Wie wollen wir uns organisieren? Hier werden dann alle Entscheidungen getroffen.“

Was gefällt die am meisten an deiner Arbeit im schickSAAL*?
Genau das, was durch die letzte Frage schon beantwortet wurde- das kollektivistische Arbeiten. Johanna würde niemals als Zimmermädchen arbeiten wollen oder an einer Bar oder Rezeption stehen- zumindest nicht in herkömmlichen Hotels. Dadurch, dass im schickSAAL* aber im Kollektiv gearbeitet wird, übernimmt jede*r mal jeden Arbeitsbereich. Die einzelnen Aufgaben rotieren und dadurch, dass alle Mitarbeitenden auf gleicher Stufe gemeinsam Entscheidungen treffen, entsteht kein Druck. Das findet Johanna genial an der Arbeit. machen alle alle Arbeitsbereiche, was sie super findet.
Wie kann eine Übernachtung mit socialbnb euch helfen?
Ganz simpel: Das schickSAAL* besuchen kommen, sich begeistern lassen und dann weiterverbreiten, dass es das Kollektiv gibt. So kommen neue Gäste, die dann ebenfalls ihre Erfahrungen weitererzählen und mit neuen Leuten teilen. Aber auch Kritik ist super wichtig. Nur durch die ehrliche Meinung der Gäste kann sich das Kollektiv reflektieren und weiter verbessern. Überzeuge dich am besten selbst und sichere dir deine Übernachtung im schickSAAL* hier! Egal ob Einzel-, Zweibett-, Doppel- oder Mehrbettzimmer, du findest bestimmt das passende für dich und kannst mit deiner Übernachtung dort super easy einen Mehrwert schaffen.

Was du unbedingt machen solltest, wenn du in Lübeck bist…
Lübeck ist eine Hansestadt und liegt direkt an der Ostsee in der Lübecker Bucht. Die Nähe zur Ostsee solltest du defitiv nutzen. Die Stadt ist von Grün und Wasser umgeben, was super zum Rad fahren oder Wandern ist. Aber auch eine Bootstour oder einen Strandbesuch kann Johnanna dir wärmstens empfehlen. Außerdem ist Lübeck ist voll mit Kultur und touristischen Attraktionen. In der Innenstadt findest du weit über 1000 Gebäude, die Bestandteil des Weltkulturerbes Lübecker Altstadt sind. Aber auch Museumsliebhaber*innen kommen auf ihre Kosten, beispielsweise im Buddenbrookhaus. Auch Kunst und Kultur ist haufenweise zu finden, ebenso wie viele nette Cafés und Restaurants, Veranstaltungen oder sportliche Angebote.
Das Team vom schickSAAL* ist außerdem gerade dabei, einen alternativen Stadtplan zu entwickeln. Mit dem bekommst du alle Infos zu coolen To-Dos ab von den Mainstream-Attraktionen Lübecks. Hier wird sich mehr auf die Subkultur konzentriert, zum Beispiel welche Straßen in Lübeck besonders hübsch sind. Allein, um diesen Stadtplan zu bekommen, würden wir einen Abstecher ins schickSAAL* machen!

Wenn dir dieses Interview-Format gefallen hat, lies dir doch auch diesen Blogbeitrag zu den Bicionarios durch- super spannend, super cool und mega inspirierend!