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Einblicke ins soziale Startup – der Onboarding Prozess

„Buche jetzt dein socialbnb für mehr Gleichberechtigung, Bildung, Naturschutz, …“ heißt es auf unserer Webseite. Wer über unsere Plattform eine nachhaltige Unterkunft bucht, unterstützt durch seinen Aufenthalt direkt ein ökologisches oder soziales Projekt und erhält im Gegenzug authentische Reiseerfahrungen. „Reisen mit Impact“ nennen wir diese Art des sozialen Reisens liebevoll. Doch welcher Prozess steckt eigentlich hinter der Listung der Projekte auf unserer Webseite, welche Kriterien werden abgefragt, um die Qualität sicherzustellen und auf welchem Wege geschieht dies? Lisa und Lydia aus dem Partnermanagement-Team von socialbnb beantworten fünf Fragen zum Prozess zur Auswahl von neuen Partnerprojekten (zum Onboarding Prozess), um dir detailliertere Einblicke in unsere soziale Startup Arbeit sowie Wertevorstellungen zu geben.

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1. Wie wurde der Prozess zur Aufnahme neuer Partnerprojekte entwickelt und worin besteht dieser?  

Lydia: Den Prozess zur Aufnahme von neuen Partnerprojekten haben wir als socialbnb-Team über die letzten 2,5 Jahre entwickelt und kontinuierlich an die aktuelle Forschung, die bewährten Praktiken sowie unsere teaminternen Wertvorstellungen angepasst.   

Lisa: Genau, wir haben uns über diesen Zeitraum in die verschiedenen Thematiken, die wir als relevant betrachten, eingelesen und Erfahrungen aus Gesprächen mit Partnerorganisationen gesammelt. Darüber hinaus stehen wir in regelmäßigem Austausch mit Fachpersonen aus den Bereichen des Kinderschutzes und Schutzes von Menschen mit Behinderung sowie des Umwelt- und Artenschutzes. Auch diese Gespräche tragen dazu bei, dass unsere Qualitätskriterien auf dem Konsens der jeweiligen Sachverständigen basieren.  

2. Warum ist es überhaupt sinnvoll einen Prozess zur Auswahl von neuen Partnerprojekten zu haben? Wäre es nicht besser jedes Projekt zu unterstützen?  

Lisa: Es ist uns ein besonderes Anliegen, möglichst zahlreiche und vielfältige Projekte durch die Listung auf unserer Plattform dabei zu unterstützen, Übernachtungen zu verkaufen und somit eine zusätzliche Einnahmequelle für die Projektarbeit zu generieren. Alle Partnerprojekte sollen jedoch die wirkungsvolle Arbeit mit einem sozial oder ökologisch gesellschaftlichen Mehrwert gemein haben.  

Lydia: Und da “wirkungsvolle Arbeit” ja sehr subjektiv ist, haben wir einen Prozess etabliert, der Wirkung als Vorhandensein von bestimmten Projektmerkmalen und der gleichzeitigen Abwesenheit sozialer oder ökologischer Schäden definiert. Diese entstehen möglicherweise als Folge fehlender Schutzstrategien für die entsprechende Projektzielgruppe oder die Umwelt oder wenn es sich um Betrug handelt. Da uns die positive Wirkung der jeweiligen Projekte besonders wichtig ist, investieren wir viel Zeit in die Auswahl von passenden Projekten.  

Lisa: Genau, deswegen basiert der Aufnahmeprozess auch auf einem Videogespräch, das das gegenseitige Kennenlernen zwischen socialbnb und dem jeweiligen Projektpartner ermöglicht und diesen durch den Prozess begleitet. Im Anschluss an das Gespräch folgen diese Schritte:  

  • Zusenden von relevanten Dokumenten (z.B. Zertifikat über die Gemeinnützigkeit),  
  • Erstellung des Profils auf der Webseite,  
  • Senden von Marketingmaterialien (z.B. Fotos).  
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3. Inwieweit beziehen sich die Qualitätskriterien auf die Projektfilter, also auf den Wirkungsbereich der Projekte auf der Webseite?  

Lydia: Im Gespräch gehen wir auf verschiedene Aspekte ein, wie z.B. die Mission des Projektes, den Aufbau des Teams oder auch die Hintergründe der Gründer*innen des Projektes; darüber hinaus stellen wir je nach Spezifikation des Projektes Fragen nach den verschiedene Schutzaspekten (z.B. bei Tierschutzprojekten auf spezifische Tierschutzfragen). Die Filter auf der Webseite dienen den Reisenden dann zur Orientierung bezüglich des thematischen Fokus der Projektarbeit.

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4. Wie werden die Kriterien abgefragt? 

Lisa: Vorab sammeln wir Informationen über das Projekt über die Webseite und falls vorhanden über die Social Media Kanäle. Innerhalb eines persönlichen Videogesprächs zwischen dem Projekt (meist dem/der Gründer*in) und einem unserer Regional Manager (Dauer: circa eine Stunde) lernen wir uns kennen und gehen auf Fragen etc. ein. Die meisten Infos bekommen wir tatsächlich im Gespräch, da dort frei und authentisch vom Projekt erzählt wird und auch Einblicke gegeben werden, die auf Social Media und der Webseite nicht zu sehen sind. 

5. Mit welchen Aspekten seid ihr bei der Akquise von Partnerprojekten besonders kritisch?  

Lisa: Natürlich sind alle Aspekte wichtig und wurden auf der Basis von Forschung, bewährten Praktiken und Gesprächen mit Fachpersonen etabliert und validiert. Besonders stark achten wir jedoch auf die vielseitigen sozialen und ökologischen Schutzaspekte, die wir nutzen, um wirkungsvolle Projekte auswählen zu können. Beispielsweise passen wir bei Projekten, die Kinder als Zielgruppe haben, besonders auf Bereiche des Kinderschutzes wie beispielsweise der Privatsphäre auf, die in unserer Kinderschutzpolicy festgehalten sind.  

Lydia: Außerdem ist uns das Empowerment der lokalen Bevölkerung ein wichtiges Anliegen, weswegen wir Wert darauflegen, dass es sich um lokale Projekte handelt, die überwiegend einheimische Mitarbeiter*innen beschäftigen. Die Transparenz der Projekte bezüglich der Finanzierung, der Unternehmenskultur und der ökologischen und sozialen Visionen und Werte des Projektes ist uns auch sehr wichtig. So versuchen wir sicherzustellen, dass die Unterstützung in Form einer Buchung bei socialbnb auch wirklich dem Projekt zugutekommt. 

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