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Backpacking in Mexiko – Matildas Reiseerfahrungen

¡Viva México, cabrones! Anfang des Jahres habe ich eine für mich sehr besondere Backpacking Reise nach Mexiko unternommen. In knapp sieben Wochen habe ich den Osten und einen kleinen Teil des Südens Mexikos bereist – und ich bin mir jetzt schon sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, dass ich dieses wunderbare Land besuche!  

Mexiko – eine ganz neue Erfahrung

Tatsächlich war Mexiko meine erste längere Fernreise und auch meine erste Reiseerfahrung ganz alleine. Doch natürlich lernt man auf so einer Reise viele tolle und inspirierende Menschen kennen, sodass man – wenn man möchte – nicht lange alleine bleibt. Tatsächlich habe ich mich auch niemals unsicher gefühlt als alleinreisende Frau. Alle Menschen waren immer super hilfsbereit und freundlich, vom Verkäufer in der Frutería, der mir Reisetipps für meine geplante Route gab, bis hin zur Busfahrerin, die mich extra näher an meine Unterkunft gefahren hat, damit ich von der Bushaltestelle nicht weit laufen muss. 

Wenn euch meine Reise und die Erfahrungen, die ich vor Ort gemacht habe interessieren, freue ich mich sehr euch im Folgenden auf meinen (kleinen) Rundtrip mitnehmen zu dürfen. 

Der Beginn meiner Backpacking Reise

Gelandet bin ich Mitte Januar in Cancún – direkt aus dem kalten und dunklen Deutschland angekommen im warmen und sonnigen Mexiko. Zu meinem Erstaunen musste ich leider feststellen, dass ich mitten im amerikanischen Ballermann angekommen war. Cancún war demnach gar nichts für mich, und obwohl mich einige Freund*innen vor meiner Anreise schon vorwarnten, war meine Ankunft in der Stadt eine kleine Enttäuschung. Ich hoffte nur, dass meine anderen geplanten Stopps nicht so touristisch, teuer und überlaufen sein würden wie Cancún. Spoiler: Meine Hoffnungen wurden erhört!  

Nach zwei Nächten in Cancún ging es für mich schon weiter in den nächsten Bundesstaat Yucatán. Hier machte ich zwei Stopps – in Valladolid und Mérida. Von Valladolid aus besuchte ich die berühmteste und am besten erhaltene Maya-Stätte in Yucatán – Chichen Itza. Leider hatten sich die Eintrittspreise während der Pandemie verdoppelt, sodass man als Tourist*in umgerechnet rund 25€ Eintritt zahlen musste. Das tat schon ganz schön weh, lohnte sich aber trotzdem sehr!  

Im Anschluss reiste ich weiter nach Campeche in die gleichnamige Stadt und verbrachte nach drei Nächten dort eine sehr aufregende Nacht im Dschungel bei Calakmul. Hier buchte ich mit lieben Menschen, die ich vor Ort kennengelernt habe, ein Zelt auf einem Eco-Campingplatz, welcher bereits innerhalb des Biosphärenreservats Calakmul lag und von wo aus wir am nächsten Morgen per Anhalter zur Maya-Stätte Calakmul fuhren. Diese Stätte war aufgrund ihrer Lage mitten im Dschungel super beeindruckend! 

Weiterer Reiseverlauf

Von der nächstgrößeren Stadt fuhren wir weiter in den Bundesstaat Chiapas und verbrachten zwei Nächte in Palenque, einer in meinen Augen weniger attraktiven Stadt. Dafür war die Maya-Stätte im Dschungel bei Palenque umso beeindruckender. Für mich tatsächlich die schönste, was vielleicht aber auch daran lag, dass wir diese sehr früh besuchten und die Anlage fast für uns alleine hatten. Der Nebel hing noch in den Bäumen und ließ alles mystisch aussehen. Ein weiteres Highlight waren die Wasserfälle in der Nähe der Stadt. Von Palenque aus ging es für mich weiter nach San Cristóbal de las Casas. Diese Stadt hat mich aufgrund ihrer indigenen Bevölkerung, ihrer Geschichte und der alternativen Szene besonders gecatcht. So sehr, dass ich auf meinem Rückweg sogar noch ein zweites Mal einige Nächte dort verbrachte.  

Ein guter Tipp ist die Free Walking Tour hier mitzumachen. Das lohnt sich vermutlich in jeder Stadt, aber in San Cris war es nochmal etwas ganz Besonderes. Die Tour, an der ich teilgenommen habe (donnerstags um 10 Uhr) dauerte rund zwei Stunden. Man bekommt einen gratis Espresso bei einem lokalen Ökocafé und die Tour endet in einem Hinterhof von einem Café und Kunstkollektiv mit einem Pox-Tasting – dem traditionellen alkoholischen Getränk aus der Region. Ein weiterer Tipp ist der Cañon del Sumidero, durch den man eine Bootstour machen kann und einige tolle Tiere aus Entfernung beobachten kann. 

Der letzte Bundesstaat auf meiner Reise war Oaxaca. Hier hatte ich nach einigen Tagen in der gleichnamigen Hauptstadt, von der aus man auch einige tolle Ausflugsziele wie Hierve el Agua erreichen kann, auch die Möglichkeit eines unserer socialbnbs in Zipolite zu besuchen – Piña Palmera! Diese Organisation setzt sich für Menschen mit Behinderung und deren Familien in Zipolite und Umgebung ein. Von Oaxaca aus reiste ich mit einem Freund, den ich vor Ort kennengelernt habe, nach Zipolite und da wir einen Nachtbus genommen hatten, kamen wir früh morgens bereits in dem Ort an und erhaschten einen wunderschönen Sonnenaufgang am Strand. Danach ging es für mich ins socialbnb.  

Meine Erfahrungen im socialbnb Piña Palmera

Ich wurde von der Leiterin Flavia herzlich begrüßt und von einer lieben Mitarbeiterin direkt durch die Anlage geführt. Sie erklärte mir dabei viele interessante Dinge über die Organisation, und wie sich die Arbeit in den letzten Jahrzehnten seit der Gründung 1984 veränderte. Die Anlage ist riesig und die ganzen Räumlichkeiten reichen von Küche, über Freiwilligenunterkünfte und Büros bis hin zu einer kleinen Sporthalle, einem medizinischen Behandlungsraum, Physiotherapieräumen und einem Gemüsegarten. Zusätzlich wird noch ein kleiner Laden geführt, in dem handgemachte Keramik, Kleidung, Seifen, nachhaltige Biolebensmittel wie Öle und Nussmus und vieles mehr angeboten wird.

Es gibt unendlich viel zu entdecken. Alle Personen, die ich auf der Anlage traf, waren herzlich und ich fühlte mich direkt willkommen. Obwohl ich ein Bett in einem Mehrbettzimmer gebucht hatte, bekam ich ein eigenes Zimmer, was sich nach vier Wochen in Hostelzimmern nach purem Luxus anfühlte! Da das Zimmer in dem Bereich lag, in dem die Freiwilligen auch untergebracht waren, durfte ich die Gemeinschaftsküche mitbenutzen. Die Toiletten und Duschen waren direkt neben den kleinen Hütten, in denen geschlafen wurde. 

Auch der Ort Zipolite hat etwas Magisches – ein kleiner Hippie-Ort, der jedoch nochmal eine Nummer kleiner und ruhiger ist als das nahe gelegene Mazunte oder Puerto Ángel. Zum Ort gehört ein wunderschöner Strand (Achtung FKK haha), an dem man die Möglichkeit hat zu surfen. Es gibt eine große Gay-Community und viele vegetarische und/oder vegane Food-Optionen. Tagsüber lohnt sich auch ein Ausflug in die näher gelegenen Orte Mazunte oder Ouerto Ángel.  

Nach einem Tag am Strand kann man abends den Sonnenuntergang am Playa Amor genießen und anschließend gemütlich durch den Ort schlendern. Dort gibt es unterschiedlichste Stände von Straßenverkäufer*innen, die teils handgemachte Schmuckstücke oder andere tolle Kunsthandwerksstücke verkaufen. Ansonsten läuft die Zeit in diesem Ort ein bisschen langsamer und ich hätte noch wesentlich mehr Zeit dort verbringen können. Also wenn ihr die Möglichkeit habt, schaut unbedingt in Zipolite vorbei und vielleicht könnt ihr ja auch einige Nächte in Piña Palmera bei Flavia und ihrem Team verbringen – es lohnt sich! 

Das Ende meiner Backpacking Reise

Nach einigen Tagen in Puerto Escondido im Anschluss, machte ich mich auch schon langsam wieder auf den Rückweg nach Cancún, von wo aus ich dann wieder zurück nach Deutschland reiste. Mein Weg führte mich an der Riviera Maya entlang, wo ich noch einige Nächte in Bacalar, Tulum, auf der Isla Cozumel und der Isla Mujeres verbrachte. Alle diese Orte waren schön auf ihre Weise, jedoch wesentlich touristischer und somit auch teurer als die Regionen Chiapas oder Oaxaca. 

Insgesamt muss ich sagen, dass mir die beiden ruhigeren Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca sehr gut gefallen haben, wobei die Maya-Stätten auf der Halbinsel Yucatan genauso wie die vor Ort einzigartigen Cenoten natürlich sehr beeindruckend waren! 

Ich hoffe, ich konnte dir Lust auf Mexiko machen! Wenn du die Chance hast, einzigartige Erfahrungen zu sammeln, dann ergreife sie und bereise unbedingt dieses tolle Land! Denn: ¡México es chingón! 

Eure Matilda

Wenn du dich fragst, wie du deine nächste Reise bewusster wahrnehmen und aktiver gestalten kannst, dann lies dir doch mal diesen Blogbeitrag durch. Hier wird dir erläutert, wie du durch Digital Detox glücklicher reisen kannst.

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