5 TIPPS FÜR DEINE REISE MIT DEM BOOT

Das Reisen mit einem Boot unterscheidet sich echt vom Backpacking oder Van-Life. Wir haben das schon mit verschiedenen Booten erlebt und möchten euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, damit ihr euren eigenen Urlaub noch mehr genießen können. Denn auf dem Boot werdet ihr mit genügend anderen Herausforderungen konfrontiert werden!
Es gibt verschiedene Internet-Plattformen wie findacrew.net oder crewbay.com, über die ihr euch bei privaten wie auch gewerblichen Booten und deren Kapitänen/ Crews bewerben könnt. Dadurch sind wir trotz anfänglich mangelhafter Segel-Erfahrung und ohne eigenes Boot doch zu tollen Erlebnisse auf See, Segelunterricht und in unberührte Ecken dieser Welt gelangt. Es handelt sich hier vorrangig um Segel- als Motorboote. Eine Möglichkeit also, die Reise etwas umweltverträglicher zu gestalten.
Los geht’s – lies dich durch unsere 5 Tipps um deine Reise zu einem wunderschönen und positivem, unvergesslichem Abenteuer zu machen!
Proviant

- Frische Lebensmittel wie Obst, Gemüde, Brot, Milch und Käse, Eier, Fleisch etc. halten sich auf dem Boot nur bedingt. Wenn ein Kühlschrank oder gar Gefrierfach vorhanden ist, verlängert das die Haltbarkeit um ein Vielfaches, jedoch nicht ewig. Wir wählen bei Obst und Gemüse verschiedene Reifegrade aus, sodass die Lebensmittel noch nachreifen können. Das heißt beispielsweise grüne Avocados oder Bananen. Je wärmer die Region ist, in der ihr reist, desto schneller verderben nämlich Lebensmittel. In vielen wärmeren Regionen gibt es dafür aber auch mehr angebaute/ produzierte Waren, sodass ihr euch regelmäßig frische Sachen nachkaufen könnt.
- Kartoffeln und Zwiebeln zum Beispiel halten sich auch ungekühlt recht lang .Trockene/ haltbare Lebensmittel sind die Gewinner bei der Reise mit dem Boot. Wir haben tolle Erfahrungen mit Reis-/Maiswaffeln, ungewürzten Chips oder Knäckebrot gemacht, die auch wochen- oder sogar monatelang nicht verderben.
- (Trockene) Bohnen, Erbsen, Linsen sind noch länger haltbar und eignen sich sogar um daraus Sprossen zu ziehen. Sehr einfach und bietet immer eine Möglichkeit für eine frische und nahrhafte Beilage!
- Reis und Nudeln sind genauso gut haltbar, und wenn man noch einen Ofen an Bord hat, sind Mehl und Backzutaten super.
- Eier halten sich länger, wenn man sie regelmäßig dreht, aber es gibt auch praktische Alternativen für das Backen ohne tierische Produkte.
- In Konserven bzw. konservierten Produkten kann man Obst, Gemüse, Bohnen etc. kaufen und gefühlt ewig auch ungekühlt lagern.
Bekleidung

- Wetterfeste Kleidung ist das A und O einer Reise, aber speziell einer Bootsreise, da man sich dem Wetter nicht leicht entziehen kann und im Zweifel für Tage ausgeliefert ist. Demnach eignet sich wasserfeste, schnell trocknende Kleidung, genauso wie das Tragen von vielen Schichten: Zwiebel-Technik! Je nachdem, ob es in wärmere oder kältere Gefilde geht, ihr viel in hoher See seid, entlang der Küste oder zwischen Inseln cruist, ändert sich auch eure benötigte Bekleidung.
- Schnell-trocknende Reisehandtücher sind praktisch und der Hut inklusive Sonnenbrille auf dem Wasser quasi Pflicht.
- Rutschfeste Schuhe (Wasserschuhe), Badelatschen/ Flip Flops und ein festes Schuhpaar für den Landgang/ Wanderungen sollten dabei sein.
Hygiene / Toilette

- Wenn das Boot einen großen Frischwasser- wie auch Abwassertank hat, hilft das, genauso wie ein Wasseraufbereiter, der aus Meer-/See-Wasser Trinkwasser macht. Trinkwasser ist generell wichtiger als Wasser zum Waschen. Auf mehreren Booten hatten wir demnach die Dusche im Meer, mit meeresbiologisch verträglichem Shampoo versteht sich, und einem kurzen Abspülen des Salzwassers danach. Angenehm bei warmen Temperaturen und ohne Wellengang, schwierig bei mehrtägiger Überfahrt und Kälte.
- Eine Dusche wie auch Toilette im Bootsbadezimmer hat auch nicht die Ausmaße wie an Land. Daher ist die Zeit für die körperliche Hygiene zeitlich gut zu planen sehr hilfreich sind, neben umweltfreundlichen Shampoos, eine Kosmetiktasche zum aufhängen, inklusive Plastiktüte, als Auslaufschutz generell hängende Gegenstände erweisen sich auf dem ewig wackelnden Boot als unersetzlich.
Strom / Internet
- Je mehr Strom an Bord, desto mehr Geräte können betrieben werden, aber neben Kühlschrank, Navigationsgeräten, Licht, Ankermotor etc., bleibt oft nicht viel für Handy, Laptop, Mikrowelle, Wasserkocher etc. Wenn der Motor dann läuft, sollte also möglichst alles aufgeladen werden inklusive der Bootsbatterie, was geht.
- Powerbanks sind praktisch und das Handy im Flugmodus zu halten genauso.
- Internet ist nicht nur in manchen Regionen Deutschlands Mangelware, sondern auch in einigen Küstengewässern und generell auf hoher See. Auch dadurch gibt es einen Digital-Detox, auch wenn nicht immer erwünscht. Über Satellitenempfang können manche Boote Emails empfangen und senden. Ansonsten sind meist Ortschaften und die Nähe zur Küste Vorboten von mobilen Daten. Wir haben meistens eine ganze Reihe von Dingen, die wir nachsehen wollen bzw. online erledigen wollen. Nachrichten an Freunde und Familie vorzuschreiben, und bei Empfang abzusenden, wird dadurch die Regel.
Zeitvertreib / Bewegung
An sich hat man viel Zeit auf dem Boot. Was hat man auch schon zu tun? Allerdings dauert auf dem Boot auch alles etwas länger, da die Räumlichkeiten und die Ausstattung begrenzt sind und in vielen Fällen das Boot sich bewegt und man sich irgendwie festhalten muss. Daneben gibt es ja noch den schönsten Zeitvertreib: das Segeln selbst.

- Hier kann man sich ohne Probleme viel Zeit mit der Anpassung von Segelstellungen, der Planung der Route und dem Studieren von Navigationsinstrumenten vertreiben.
- Ansonsten ist das gute alte Buch sehr praktisch, da es keinen Strom verbraucht und auch nicht wie die teure Elektronik so sehr von Salzwasser beansprucht wird. Dennoch ist ein E-Book für den Reisenden mit wenig Gepäck von Vorteil.
- Die See mit ihren Bewohnern (Meerestiere, Vögel) sowie andere Boote und auch die Naturkräfte (Wind und Wasser) zu beobachten, kann ein guter Zeitvertreib sein.
- Wenn dann vor Anker, geht es aufs Kanu, Stand-Up-Paddle-Board oder mit dem Schnorchel ins Wasser.
- Da die körperliche Bewegung auf dem Boot sehr begrenzt ist, nutzen wir jede Möglichkeit an Land, uns die Füße zu vertreten, den Ort zu erkunden oder Sport zu machen. Außerdem ist vor Anker die beste Zeit, all die Dinge zu machen, die man während der Fahrt nicht machen konnte. Die Zeit auf der See vergeht schnell, gefühlt sogar schneller als an Land.
Letzter und wirklich überlebenswichtiger Tipp:
Immer genug Reisetabletten dabei haben!!! Wind und Wasser kann einem noch so seefesten Segler schnell einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Segel-Community ist groß und dafür bekannt sich gegenseitig zu unterstützen. Es wird schnell Kontakt untereinander aufgenommen, vielleicht auch weil es schon recht einsam werden kann auf der hohen See. Man lernt also allerhand unterschiedliche Leute und deren Geschichten kennen!
Wir hoffen, euch mit diesen Tipps eine Motivation gegeben zu haben, mal die Reise auf dem Wasserweg zu probieren und freuen uns über weitere Reisende auf den Meeren und Seen der Welt.